Impressionen zum Fachgespräch „Digital Inclusion Pathway“

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„…an diesem Punkt sind wir auf diesen Digital Inclusion Pathway gestoßen, der in 4 Stufen klar macht, was es braucht, damit Menschen digital inkludiert werden und an unserer Gesellschaft partizipieren können, so wie das alle anderen Menschen tun.“

Im Fachgespräch am 15.6. berichtete Sandra Langer, wie sie und ihre Kolleginnen im Projekt GediG (Gelingensbedingungen für den Einsatz digitaler Medien in der Grundbildung) auf das Modell des „Digital Inclusion Pathway“ von Stephen Reder (2015) aufmerksam geworden sind. Der „Digital Inclusion Pathway“ ist ein Konzept, das den Weg zur digitalen gesellschaftlichen Inklusion beschreibt und aus vier Stufen besteht: (1) dem Zugang zu digitalen Medien (Access), (2) der Geschmacksbildung für digitale Medien (Taste), (3) der Kenntnisse im Umgang mit digitalen Medien (Readiness) und (4) der digitale Literalität (Digital Literacy), also der Fähigkeit zur reflektierten und selbstbestimmten Mediennutzung, welche letztlich zur gesellschaftlichen Teilhabe befähigen soll. Die Inspiration für die Verbindung mit diesem Modell ergab sich aus der Erkenntnis, dass 92% der Teilnehmenden an Grundbildungskursen ein Smartphone besitzen und es z.B. zur Kommunikation über Messenger-Dienste nutzen. Die Teilnehmenden haben also Zugang zu digitalen Medien (=Access) und Freude an deren Nutzung (=Taste) gefunden.

Im Anschluss an das Modell tauschte sich die Referentin mit den Teilnehmenden über ihre Erfahrungen mit dem Einsatz digitaler Medien in ihrer Grundbildungspraxis aus. Auf institutioneller Ebene wurden von einigen Teilnehmenden infrastrukturelle Herausforderungen (technische Ausstattung, WLAN) in den Einrichtungen oder auch die Erwartungen der Leitungsebene an die Kursleitenden bzw. die teilweise mangelnde Bereitschaft zur Unterstützung des eigenen Lehrpersonals als Hemmnisse hervorgehoben. Auf Kursebene wurde deutlich, dass digitale Grundbildung häufig mit dem Abbau von Ängsten einhergehen muss. Die Angst „nicht kontrollieren zu können, was hinter dem Bildschirm passiert“ bei gleichzeitigem „Druck, die Medien nutzen zu müssen“ blockiert die Kursteilnehmenden häufig. Die Teilnehmenden des Fachgesprächs bereichern hier den Diskurs mit positiven Erfahrungsbeispielen und Lösungsstrategien. Eine Teilnehmerin berichtete sogar von ihren konkreten Erfahrungen bei der Nutzung des „Digital Inclusion Pathways“ und der besonderen Schwierigkeit, „Taste“ zu erzeugen. 

Wir bedanken uns herzlich bei Sandra Langer und allen Teilnehmer:innen für diesen offenen Dialog und die bereichernden Erfahrungsbeispiele aus der Praxis und wünschen allen eine erholsame Sommerpause.

Literaturhinweis

Das Modell von Reder finden Sie unter